Reutlinger und schwäbische  Spezialitäten 

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15. Januar 2009 ist Mutscheltag

und wir liefern noch bis Ende Januar Mutscheln.

Mutscheln wurden ursprünglich nur am Donnerstag nach dem Erscheinungsfest, dem 6. Januar, gebacken. Heute sind sie nicht nur in Reutlingen, sondern auch im Umland, ab dem 1. Advent erhältlich. Das Mürbeteiggebäck gibt es in verschiedenen Größen und hat ein sternförmiges Aussehen, was wohl an den Stern von Jerusalem erinnern soll.
Der Reutlinger Karl Bames schreibt in seiner „Chronica“ über den Mutscheltag:
„Alle Bäcker backen an diesem Tage Mutscheln, d. h. sternartige mürbe Kuchen von 3 Kreuzer an bis zu 1 Gulden 30 Kreuzer, und wenn man nur 60 bis 70 Bäcker annimmt, und im Durchschnitt soll ein Bäcker um 30 Gulden backen, so werden an diesem einzigen Tag um 1800 Gulden Mutscheln (2000 Gulden langen nicht, ohne den Wein, der getrunken wird) gebacken und in der Mutschelnacht herausgespielt oder auch verehrt.“

Mutschel, ca 500 g 5,90 Euro

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Gerne versenden wir Ihre Bestellung innerhalb von Deutschland. Über den Mutscheltag 2007 hat der
Reutlinger General-Anzeiger
ausführlich berichtet.



Mutscheltag oder Öberste

Bäckerei Hans Wucherer, Reutlingen

Schwäbische Lebensweisheit:
Die Mutscheln sind ein mürbs Gebäck
Mit Zöpfen und acht Zinken
Es backt sie gerne jeder Bäck
Man kann dazu recht trinken!

Der Ursprung der Mutschel

Man muss erwähnen, dass damals viele Bäcker nebenher auch eine Schankwirtschaft betrieben, also ihre warme Backstube zusätzlich nutzten. In der Reutlinger Oberamtsteibeschreibung schreibt Prof. Votteler über den kulturgeschichten Ursprung des Mutscheltags:
„Das Erscheinungsfest heisst vielfach das „Öberste“ oder der Sterntag. Am Abend vor demselben wird im Bezirk außerhalb Reutlingens weißes Brot gebacken in der Form eines Sternes, dessen Zinken jedoch hervorragender und deutlicher als die des Müllerkuchens die strahlende Sonne darstellen. In Reutlingen nennt man jenes Backwerk Mutscheln.
Der Mutscheltag fällt aber erst auf den Donnerstag nach dem „Öbersten“. Am Abend dieses Tages verwandeln sich die Bäckerstuben in Wirtshäuser, in welchen es sehr lebhaft zugeht; überall werden Mutscheln herausgewürfelt und Wein dazu getrunken. Wehe dem Ehemann, der an diesem Abend ohne Mutschel nach Hause kehrt. Die Hausfrau rechnet so sich darauf, dass sie für den folgenden Tag das Frühstücksbrot abbestellt hat. Das Mutscheln bestand schon zur Zeit der Freien Reichsstadt. (Schon im Jahre 1362 erscheint ein Albrecht Mutschler, 1435 ein Hans Zahn, genannt Mutschler.)

Damals wurden die Bürger, welche sich das Jahr über verheiratet hatten, an dem bezeichneten Tage in das Stadtmilitär eingereiht. Zu Ehren dessen fand im Schützenhaus ein Scheibenschießen statt, bei welchem die Mutscheln die Preise bildeten. Es dauerte volle acht Tage. Aber keine Hausfrau durfte ein böses Wort äußern, auch wenn der Mann die vollen acht Tage nicht nach Hause kam, sofern er nur seine Mutschel mitbrachte. Wer kein Schütze war, ging schon damals ins Bäckerhaus zum Mutscheln.

Den gebackenen Stern hält man gewöhnlich für den Stern der Weisen aus Morgenland. Allein das christliche Fest ist, wie das vorangegangene Weihnachten, an die Stelle eines heidnischen Festes getreten, des Julfestes, welches in der Zeit der Wintersonnenwende fiel und mehrere Tage dauerte. Die Mutscheln sind darum als Opferbrot anzusehen, und als solches kennzeichnet sie der Kranz, der die besseren und größeren Mutscheln oben ziert und der für das Sternbild keinen Sinn hätte.“

Wie mutschelt man?

In der Regel legen die Spieler zwischen sich eine Schiefertafel; in diese wird mit Kreide ein kleiner Kreis gemalt, von dem aus in der Richtung jedes Spielers ein Strich gezogen wird. Auf letzterem erhält jeder Spieler seine Striche notiert. Welchen Wert der einzelne Strich haben soll, (5, 10 oder 20 Cent) wird vorher bestimmt. In der Regel wird so gespielt, dass jeder Spieler eine Mutschel erhält; das Spielerglück äußert sich dann darin, dass man mehr oder weniger als den Kaufpreis der Mutschel bezahlt. Es kann aber auch das Spiel nur um eine Mutschel gehen; dann wird meist das Spiel „Nackets Luisle“ gespielt. Hier einige Würfelspiele, die besonders beliebt sind am Mutschelabend:

Nackets Luisle

(wird mit 3 Würfeln gespielt)
Bei diesem Spiel gilt es, die Zahlen 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 und 10 zuerst zu bekommen und dann wieder zu löschen. Und zwar gilt jede Zahl, die durch beliebiges Zusammenzählen sich ergibt. (Beispiel: 1,, 2, 4. Aus diesen Augen ergeben sich die Zahlen 1, 2, 3, 4, 5, 6, und 7. Oder 3, 5, 6. Dieses Zahlen ergeben 5, 6, 8 und 9.) In gleicher Weise wird rückwärts gelöscht, wobei die Zahl 10 natürlich zweimal geworfen werden muss. Wer zuletzt fertig ist, erhält den Strich. Bei diesem Spiel wird in der Regel nur eine größere Mutschel ausgespielt. Gewinner ist, wer die wenigsten Striche hat.

Langer Entenschiess

(wird mit 3 Würfeln gespielt)
Hier gilt der Wurf, der gleichzeitig die Augen 1, 2 und 3 enthält. Wer keinen solchen Wurf hat, erhält einen Strich. Natürlich kann nach Vereinbarung auch 2- oder 3mal geworfen werden.

Der Wächter bläst vom Turme

(wird mit 3 Würfeln gespielt)
In den Becher werden zwei Würfel gelegt und dann umgestülpt, die Würfel bleiben verdeckt liegen. Der dritte Würfel wird oben auf den Becherrand gelegt und vom Spieler heruntergeblasen. Man kann nun entweder die Augen aller drei Würfel zusammenzählen, wobei die niederste Zahl einen Strich erhält; oder aber es wird die Zahl der Augen unter dem Becher mit der Augenzahl des geblasenen Würfels multipliziert. Schließlich gibt es auch noch die Rechnung „hoch mal hoch durch nieder“. D. h. die Augen des geblasenen Würfels werden mit sich selbst multipliziert (z. B. 4x4 = 16 und die so erhaltene Zahl durch die Gesamtzahl der vorher verdeckten Würfel dividiert. Der niederste erhält den Strich.

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